16.6.10

LUIGI & LUCA solo exhibition in Berlin


Luigi&Luca present the central aspect of their work in the exhibition: -Re ad presentare- (the entymology of the word represenation). These images on the borderline of fashion and art present their relationship as a stage where the artistic duo understand the world and reality through the act of shaping it. This re-presentation reflects an idea rather than reality itself by describing the signs that Luigi&Luca reorder through digital manipulation and the mise en scene of themselves.

"Das photographische Oeuvre von Luca & Luigi, zweier junger zeitgenössischer italienischer Künstler, welches in enger persönlicher Zusammenarbeit in unter-schiedlichen Werkabschnitten in den letzten Jahren entstanden ist, ist ungewöhnlich, innovativ, sowohl was die Form, den Inhalt, jedoch auch die Produktionsweisen der Bilder betrifft.
Anders als bei Gilbert & George, Pierre & Gilles oder Mc Dermott & Mc Gough – alle ebenfalls Künstlerpaare, die in dem Schaffensprozess ihrer Werke gemeinschaftlich agieren, sind im Falle von Luca & Luigi beide Protagonisten Aufnehmende, einer photographiert den anderen und der andere nimmt den einen auf. In einem zweiten Schritt digitaler Vermählung der beiden Bilder entsteht das endgültige Werk, welches den Anschein erweckt als ob es eine Inszenierung der beiden wäre, die von einer dritten Person aufgenommen worden sei.

Luca & Luigi, von denen im Herbst ein, ihr erotisches Zusammenleben dokumentierendes visuelles Tagebuch erscheint, erarbeiten in ihren großen in dramatischem Schwarz /Weiß gehaltenen Tableaus traumhaft surrealen Zuschnitts komplizierte Verkleidungs- und Beziehungsphantasien. Die klassische Ikonographie der alten Kunst wird spielerisch travestiert (Hl. Sebastian, Kain & Abel, die Fußwaschung Christi etc.), Märtyrer in die Gegenwart katapultiert, polymorph sexuelle Rituale vorgeführt.

Dabei erinnern diese Enkel Jean Cocteaus an die Zeigelust von Kindern, denen man nichts vorzuwerfen vermag. Sie sind Liebende in einem von ihnen errichteten Raum der Intimität, die eine Scham- und Ekelgrenze überwinden. Sie sind Subjekt und Objekt ihrer Kunst, wobei der autoerotische Charakter vieler Werke deutlich ist. Ihre „Vorführungen“ erscheinen sehr oft als obszön, sind gewöhnungsbedürftig, jedoch wie sie selbst festhalten, nie pornographisch.
Es ist gerade die Unbefangenheit und Schönheit ihres Tuns, welche uns gefangen nimmt".

Peter Weiermair